ImkHA Blog – Updates für Nachwuchimker

In der neuen Kategorie ImkHA Blog informiert der Imkerverein Hagen regelmäßig über alle wichtigen Arbeiten, die entsprechend der Jahreszeit bei unseren Bienen anfallen.

Sollten Sie hierzu Fragen oder Anregungen haben, einfach eine E-Mail senden an:

IMKHA-Blog@Imkerverein-Hagen.de

Achtung, schnell Gewicht der Völker kontrollieren


Hallo zusammen,
wegen der kalten Witterung und des Regens können die Bienen nicht ausfliegen.
Da wir aber schon Tage mit höheren Temperaturen hatten und Sammelflug möglich war, hat die Königin vermutlich umfangreiche Brutnester angelegt, die jetzt versorgt werden müssen. Wenn Ihr
– Besonders in den Höhenlagen wohnt, und/oder
– Ihr in beschatteten Lagen die Völker aufgestellt habt, und/oder
– Ihr das Winterfutter schon entnommen habt, damit es nicht in die Honigwaben getragen wird
bitte ich Euch so schnell wie möglich die Futtervorräte zu kontrollieren. Erfahrene Imker heben einfach nur die Beute hinten an und wissen ob es reicht. Wenn Ihr unsicher seid und das Gewicht Eurer leeren Beuten kennt, nehmt eine Kofferwaage hebt damit den hinteren Teil der Beute an und multipliziert mit 2 (stimmt nicht genau, aber hierfür reicht es), oder fragt jemanden, der sich die Abschätzung zutraut.
Absolutes Minimum jetzt ist 5kg mehr als die leere Beute mit Rähmchen.
Wenn Ihr das Gewicht nicht habt oder unsicher seid, füttert bitte unbedingt zu. Es wird noch ein paar Tage dieses schlechte Flugwetter haben und ein normles Volk braucht jetzt bis zu 500 gr pro Tag!
Versucht das Gewicht zu ermitteln, ohne die Beuten zu öffnen. Unruhe und der Kälteeinbruch in die Beute führen zu erhöhtem Futterverbrauch und zu Bienenverlusten.
Herzliche Grüße
Bernd

Königinnen einfach vermehren in der Freizeitimkerei

Die Königin ist das Herz eines Bienenvolkes und jeder Imkerei. Mit keiner Betriebsweise und keiner noch so ausgetüftelten Bienenbeute lassen sich die Bienenvölker so positiv beeinflussen, wie mit einer guten Königin“. (Bernhard Heuvel)

Ziel: Königinnen in der eigenen Imkerei haben, die die eigenen Prioritäten an ein Bienenvolk erfüllen, also zur eigenen Imkerei passen.

  1. Möglichkeit: Königin vom Züchter kaufen.
    Vorteil: Man bekommt eine Königin, deren Schwestern sich schon bewährt haben und die schon in Eilage ist
    Nachteil: Das Einweiseln ist nicht ganz unproblematisch und die Königin kann abgestochen werden.
  2. Königin durch Umhängen von ein- bis zwei Brutwaben mit jüngster Brut in einen Ablegerkasten ziehen lassen. Ich nenne das die Loose/Loose/Loose Situation.
    Vorteil
    : Einfache Methode
    Nachteil: es wird von den Bienen nicht die Zelle im idealen Alter gewählt um eine Königin zu produzieren, sondern die älteste Made mit der das gerade noch (aber am schnellsten) geht. Im englischen heißen diese Königinnen „Emergency Queen“.
    Nachteil: der Erfolg wird erst nach 30 Tagen sicher zu beurteilen sein (ca. 12 Tage bis zum Schlupf/ 7 Tage bis zur Geschlechtsreife und Begattung/ 7 Tage bis zur Eilage/mind. 3 Tage bis zur ersten Beurteilungsmöglichkeit eines Brutnestes).
    Nachteil: In der Regel sind diese Königinnen nur eine Saison voll leistungsfähig, wobei voll immer noch relativ ist.
    Nachteil: Wenn diese Königin nicht den Anforderungen des Bien gerecht wird, weiseln die Bienen still um und man verliert erneut Zeit.
  3. Königin selbst vermehren.
    Der Königsweg! Ihr selektiert selbst aus, welche Eigenschaften Ihr nachzieht. Wer sich ein wenig Arbeit und die Selektion ersparen will, lässt sich Zuchtstoff am besten von einer gekörten Königin geben. Ich kaufe jedes Jahr eine gekörte Carnica Zuchtkönigin von Andreas Le Claire (Landes-Obmann für Zuchtwesen) und stelle gern Zuchtstoff zur Verfügung.

Wenn Ihr eine Königin aus Eurem Bestand als Zuchtmutter wählt, achtet darauf, dass das Volk zwei Jahre hintereinander gut Honig gebracht hat, friedlich ist und die Bienen nicht auf den Waben bei der Bearbeitung wild herumlaufen. Friedliche Bienen gibt es in verschiedenen Stufen. Nehmt die Bienen, an denen Ihr gern arbeitet, die nicht auffliegen, wenn Ihr den Kasten öffnet. Nehmt die, die auch beim Klopfen auf die Wabe ruhig sitzen bleiben. Nehmt Völker, die trotz bester Tracht nicht Schwärmen wollten.

Was brauchen wir?
1. Nicot-Zuchtsystem, bestehend 15 Sockeln (braun), 15 Näpfchenhalter (gelb) und 30 Näpfchen

2. Zuchtlatte: Holzlatte, worauf die Sockel geschraubt oder getackert werden. Diese Zuchtlatte wird in ein Honigrähmchen gesteckt.

3. Verflüssigtes Wachs, worin die auf die Näpfchenhalter gesteckten Näpfchen kopfüber zweimal getunkt werden. Auf diese Weise entsteht ein Rand aus Wachs.

4. Schweizer Umlarvlöffel (das Original, kostet knapp 60 Euro, lohnt aber)

5. Eine leere ausgebaute, möglichst dunkele Wabe.

6. Eine sogenannte Bannwabentasche, möglichst aus Edelstahl.

7. Einen zweiten Beutenboden und –deckel, Absperrgitter im Holzrahmen.

8. Ablegerkästen oder Begattungskästchen, vorzugsweise Apidea-Begattungskästen.

 

 

Ablaufplan

 

Um die gewünschte Anzahl an Königinnen zu bekommen, müsst Ihr etwa 50% mehr Zellen ansetzen, d.h. Nicot Näpfchen mit einer Made bestücken.

Tag 1

Dunkle Wabe und die Wunschkönigin in der Bannwabentasche einsperren und in ihr Volk hängen.
Nicot Näpfchen mehrmals in flüssiges Wachs tauchen (innen darf kein Wachs hineinkommen) und auf der Zuchtlatte montieren.

Tag 6

Ein starkes Bienenvolk zur Seite oder nach hinten setzen, auf den alten Platz einen neuen Boden stellen, das Absperrgitter auf den Boden geben (geht nur bei Absperrgitter mit Rahmen), den Honigraum vom versetzten Volk auf das Absperrgitter setzen, eine Honigwabe aus der Mitte entfernen für die Zuchtlatte, Deckel aufsetzen.

 

Nach ca. 3-5 Stunden Wartezeit Wabe aus Bannwabentasche entnehmen, Königin und Bienen in das alte Volk freilassen

 

Im Schatten sofort Umlarven, dazu mit dem Umlarvlöffel unter jeweils eine möglichst „unsichtbare“ Larve gehen, die Larve mit dem Gelee Royale entnehmen und in jeweils ein Zuchtnäpfchen auf der Zuchtlatte legen.

 

Die Zuchtlatte möglichst schnell in den Honigraum auf dem Absperrgitter geben.

Tag 8

Ableger bilden, dazu außen in der jeweiligen Zielbeute für das neue Volk zwei Futterwaben (idealerweise Honig) geben, in die Mitte 2 dicht mit Bienen besetzte Brutwaben mit offener und verdeckelter Brut geben und 48 Stunden Zelle in die Mitte einer Wabe in den Ableger stecken.

Tag 38

Begattungserfolg prüfen.

 

Ich plane Mitte Mai kostenlos Zuchtstoff einer gekörten Carnica Königin abzugeben und das Umlarven etc. zu betreuen. Der Zuchtstoff kann max. 2 Stunden in einem feuchten Geschirrtuch eingeschlagen transportiert werden. Bitte meldet Euch bei bb@bauer-boeker.de

Durchsicht der Völker

Das Wetter hat mittlerweile ausreichende Plusgrade, so dass tagsüber ab 12°C eine Durchsicht der Völker erfolgen kann. Achtet bitte darauf, dass in Schattenlagen durchaus schon am frühen Nachmittag die Temperaturen so weit fallen, dass Eure Bienen verklammen, wenn sie draußen umherirren während Ihr die Beuten öffnet.

Ihr habt Handfeger, Stockmeißel, Bienenbesen, Smoker, Wasser und eventuell schon den ersten Honigraum bereitgestellt. Diejenigen unter Euch, die mit einem großen Brutraum imkern und überwintern haben schon Ende Januar bis Mitte Februar die folgenden Arbeiten leicht abgewandelt erledigt. Jetzt ist die Zeit für diejenigen, die mit einem oder zwei Bruträumen überwintern.

 Als Erstes macht Euch klar, was Ihr tun wollt.

        Bodengitter reinigen

        Stärke des Volkes beurteilen (bis Johanni im Juni passiert das anhand der vorhandenen Brut)

        Prüfen ob noch genug Futter vorhanden ist (2-4 kg= 1-2 volle Waben)

        Brutwaben in die Mitte des Brutraums setzen, wenn das nicht so ist.

        Suchen nach allen Brutstadien (vom Stift bis zur verdeckelten Zelle)

        Varroakontrolle

Die folgenden Arbeiten sind in 10 Minuten erledigt, wenn Ihr schon etwas Erfahrung habt.

1.      Nehmt den Blechdeckel ab, nehmt die obere Zarge mit dem noch aufliegenden Innendeckel hoch und stellt sie ruhig und ohne Erschütterung beiseite (vielleicht auf den Rand des umgekehrt hingelegten Blechdeckels. Bei zweizargiger Überwinterung ist in der unteren Zarge zumeist kein Futter und keine Brut mehr. Nehmt diese Zarge und stellt sie (hochkant dass die Bienen gut ausfliegen können beiseite. Schüttet eventuell vorhandenen Totenfall im Boden beiseite und fegt Gemüll und tote Bienen ab. Stellt den Boden wieder an seinen Platz. Ich empfehle den alten Boden zu nehmen, weil die Laufwege „geruchstechnisch“ von den Bienen schneller wieder gefunden werden und Ihr Verluste durch umherirrende Bienen, die verklammen vermeidet.

2.      Setzt die Zarge, in der die meisten Bienen sitzen (das ist fast immer die die oben war)  auf den Beutenboden. Nehmt den Deckel ab, zieht die äußeren 2 Waben und stellt sie beiseite so dass Ihr Platz zum Arbeiten habt. Jetzt blättert so weit durch das Volk von außen nach innen, bis Ihr Brut gefunden habt. Diese Wabe zieht kurz `raus und schaut, ob Ihr verdeckelte Brut, Maden und Stifte findet. Habt Ihr das gesehen, braucht Ihr nicht weiter zu arbeiten.

3.      Jetzt entscheidet Euch, was mit der zweiten Zarge passieren soll. Ist sie sehr leicht (also die Waben sind leer) prüft, ob Brut auf Waben vorhanden ist. Brutwaben sitzen zumeist in der Mitte. Findet Ihr welche sollen sie zunächst in die Zarge, die auf dem Beutenboden steht. Entfernt so viele Waben dort, dass Ihr alle Brutwaben unterbringen könnt. Reicht der Platz nicht, setzt die überzähligen Brutwaben in die Mitte des zweiten Brutraums.

4.      Bei den restlichen Waben schaut, wie dunkel diese Waben sind. Bewegt hinter der Wabe Eure Hand. Gegen das Licht solltet Ihr die Bewegung noch wahrnehmen können. Dann ist die Wabe weiter als Brutwabe zu verwenden. Sortiert die Waben aus, die zu dunkel sind und füllt den zweiten Brutraum auf mit diesen geeigneten Brutwaben. Wenn das nicht reicht, nehmt ehemalige Honigwaben oder Rähmchen mit Mittelwänden (die Mittelwände kommen oben auf beide Seiten nach außen). Mittlerweile sollten alle Bienen aus dieser Zarge abgeflogen sein.

5.      Setzt diesen Brutraum nur auf, wenn Ihr mehr Brutwaben habt, als unten (neben insgesamt mind. einer Futterwabe) hineingehen. Sonst setzt jetzt über einem Absperrgitter den ersten Honigraum auf. Ein eventuell notwendiger zweiter Brutraum wird bei der nächsten Durchsicht in 7-14 Tagen eventuell gegeben.

6.      Jetzt Deckel wieder aufsetzen, Stein gegen Wind auflegen, Varroaschublade einschieben und nach 3-5 Tagen die Anzahl der Varroen zählen. Fallen mehr als 2 Varroen pro Tag natürlicher Totenfall, sollten wir über eine Behandlung nachdenken.

 

Viel Erfolg und Spaß bei den Bienen wünscht Euch Bernd

Varromed, was es kann…und was es nicht kann

Vielleicht hast Du mit der Sammelbestellung des Vereins oder schon einmal vorher das Mittel Varromed gekauft und ich möchte Dir hier eine kleine Handreichung geben, warum und wie ich es anwende …und vor allem wann.

Das Wichtigste zuerst: Betroffen beim Einsatz des Mittels sind u.a. das Tierschutzgesetz, die Honigverordnung und die Bienenseuchenverordnung/das Bienenseuchengesetz. Die Verabreichung muss in das Bestandsbuch eingetragen werden. Die Aufzeichnungen sind 5 Jahre aufzubewahren.

Ich wende Varromed an, weil mir meine Bienen zu leid taten, wenn ich sie mit Ameisensäuredampf z.B. aus dem Nassenheider Langzeitdispenser über 10 Tage behandelt habe. Wer sich ein wenig Zeit nimmt kann sehen, wie die Bienen leiden. Obwohl ich selbst die Ameisensäure für die wirksamste der organischen Mittel halte, mag ich sie nicht mehr nehmen und habe nach Alternativen gesucht. Am 14.8.2023 werde ich im Rosengarten ab 19 Uhr unterschiedliche Behandlungsmethoden und Konzepte insbesondere in Bezug auf Ihren Arbeitsaufwand im Verhältnis zum Ergebnis darstellen. Deshalb gehe ich jetzt nicht weiter darauf ein, sondern beschränke mich auf Varromed.

Varromed darf nur ein Teil Eures Varroa-Behandlungskonzeptes sein, d.h. Ihr könnt Euch nicht allein auf dieses Mittel verlassen. Obwohl es einen sehr kleinen Anteil an Ameisensäure enthält, wirkt es nicht in die verdeckelte Brut hinein und kann damit dort keine Varroen erreichen. Damit ist es nur in Kombination mit anderen Methoden für eine Sommerbehandlung geeignet. Was bedeutet, Ihr bekommt einen hohen Befall allein mit Varromed nicht in den Griff. Ist der Befallsgrad Eures Volkes allerdings gering, so habt Ihr eine elegante und einfach anzuwendende Möglichkeit, den Befall weiterhin gering zu halten.

Varromed hat keine Wartezeit, was bedeutet, dass Ihr sofort nach der Anwendung Honigräume aufsetzen dürft. Aber kein vernünftiger Mensch wird das machen! Während der Trachtzeit würde der Nektar und Honig beim Bearbeiten durch die Bienen mit Oxalsäure kontaminiert. Zwar zerfällt die Oxalsäure mit der Zeit auch wieder, allerdings sollte man hier kein Risiko eingehen. Ich verzichte auf die Winterbehandlung im Dezember und behandle meine Völker das erste mal wenn das erste Flugwetter zu erwarten ist, was häufig bereits Ende Januar bis Mitte Februar passiert. Dann öffne ich morgens oder abends die Beuten (dann sind möglichst alle Bienen im Stock und hocken zusammen) und erledige die erste Durchsicht. Der Boden wird gereinigt, Einzarger werden geschiedet, Zweizarger zumeist auf eine Zarge zusammengesetzt, Königin beurteilt anhand der Brut, Volksstärke, Volksentwicklung, Futtervorrat festgestellt und wo notwendig Maßnahmen ergriffen. Zum Abschluss träufel ich erwärmtes Varromed (warm machen auf Körpertemperatur zu Hause und dann am Körper tragen) in die Wabengassen. Weniger ist hier mehr. Wer noch keine Erfahrung mit dem Träufeln hat, füllt Varromed am besten unmittelbar vorm Verabreichen in eine Spritze ab, damit Ihr nicht überdosiert. Häufiger zu behandeln im Verlauf der Wochen richtet weniger Schaden an, als einmal zu viel zu geben. Wenn Ihr das Video auf der Internetseite von BeeVital anschaut: DAS IST VIEL ZU VIEL für die paar Bienen!!!  Haltet Euch an die Mengenangaben des Herstellers. Ich bleibe darunter, streng nach demMotto: „Lieber nicht behandeln, als falsch behandeln!“

Die Arbeit dauert bei Einzargern in Ruhe ausgeführt deutlich weniger als 15 Minuten je Volk. Bei Zweizargern brauche ich maximal die doppelte Zeit. Dann lasse ich bis Mitte März die Völker in Ruhe. Prüfen solltet Ihr, wie viele Varroen nach der Behandlung und dann noch einmal nach 10 Tagen fallen um die Wirksamkeit und den Befallsgrad abzuschätzen. Bei mir gibt es nur die Stati „wenige“, „viele“ und „sofort behandlungsbedürftig und aus der Produktion nehmen“. Ich halte mich nicht mehr mit dem Zählen auf. Wenn Ihr ein paarmal gezählt habt, testet Euer Schätzvermögen und zählt dann nach. Wenn es passt, habt Ihr bald viel Zeit gespart.

Seid Ihr mit dem Ergebnis einer Behandlung unzufrieden, also es fielen zu wenige Varroen nach der Behandlung an Tag 1 und 2 (Mittel hat nicht richtig gewirkt [je nach Volk weniger als 40 insgesamt bei Varromed]) und/oder nach 10 Tagen fallen immer noch zu viele Varroen (Befallsgrad immer noch zu hoch [mehr als 1 Milbe pro Tag]) hättet Ihr eine gute Möglichkeit eine zweite Behandlung zu machen. Nach meiner Meinung geht das von sofort bis höchstens 14 Tage vor Trachtbeginn.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht, wenn Ihr die Honigräume mit dem Frühtrachthonig zu Beginn der Trachtlücke im Mai abräumt. Allerdings solltet Ihr dann statt ausgebauter Waben Mittelwände nach der Behandlung aufsetzen. Die Bienen bauen die Mittelwände in der Zeit der Trachtlücke zunächst zögerlich aus und tragen den Nektar den sie finden dann lieber in Brutnestnähe ein. Bei Einzargern sollte dann hinter dem Schied eine ausgebaute Leerwabe sein. Bis die Bienen am Ende der Trachtlücke wieder mehr eintragen und den Wabenbau im Honigraum fertig haben, hat das Varromed gewirkt und eine Kontamination Eures zukünftigen Sommerhonigs ist ausgeschlossen.

Heute sind wir mitten im März. Was mache ich also jetzt, wenn ich die erste Behandlung verpasst habe? Windel einlegen und nach 3 Tagen Varroen (diesmal wirklich) zählen. Ihr seht anhand des Gemülls auf dem Bodenschieber wo die Bienen sitzen und könnt die Stärke des Volkes abschätzen. Zur Beurteilung der Behandlungsnotwendigkeit reicht die Zahl der Varroen allein nicht aus. Ein schwaches Volk kann mit einem Totenfall von 2 Milben pro Tag akut behandlungsbedürftig sein, wohingegen ein sehr starkes Volk das schon umfangreiche Brut hat mit 4 Milben pro Tag gerade an der Grenze ist. Hier ist Euer Gespür gefragt oder das Eures Imkerfreundes, notfalls schickt Ihr mir ein Foto der Windel mit Datum und Milbenzahl und wir besprechen was zu tun ist an bb@bauer-boeker.de Bei der Beurteilung können das Alter des Volkes, das Alter der Königin, die bisherige Behandlungen und das Wetter während der letzten Behandlung eine Hilfe sein.

Hier noch ein paar nützliche Links:

Der Hersteller BeeVital stellt sein Produkt vor:
https://www.beevital.com/de/varromed

Aus der Zeitschrift Bienen und Natur ein Artikel aus Januar 2023:
https://www.bienenundnatur.de/aktuelles/bienen-gegen-varroa-behandeln-mit-varromed/

Dr. Gerhard Liebig stellt ein Behandlungskonzept mit Oxalsäure vor:
https://www.dropbox.com/sh/9qrxnnfa5i1flgb/AADjSNJmgQu8xHsLIlUpTJ29a/AKTUELLES/Varroaserie%20Dr.%20Liebig%20Bienenpflege?dl=0&preview=7_Das+Richtige+zur+richtigen+Zeit.pdf

Was muss in das Bestandsbuch aus der Zeitschrift Bienen & Natur:
https://www.bienenundnatur.de/aktuelles/bei-varroabehandlung-mit-ameisensaeure-oxalsaeure-jetzt-dokumentieren/

 

Zulassung des Mittels Varromed:
https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/varromed-epar-product-information_de.pdf

 

Das ist mein erster Beitrag hier. Besser werden kann ich nur mit Eurer Kritik und Hilfe. Deshalb freue ich mich über jede Meldung, insbesondere über kritische, denn die bringen mich weiter.

Herzliche Grüße
Bernd Boeker

Dezember 2021 – kurz vor Weihnachten hat man immer mal am Wochenende Zeit für die anstehende Oxalsäurebehandlung. Ich verwende hierfür das Mittel Oxuvar, welches im Fachhandel oder auch in der Apotheke nebenan erhältlich ist. Eine aktuelle Gebrauchsanweisung liegt bei. Nur Mut, man kann die Beuten auch bei kalten Temperaturen öffnen, um die Bienentraube zu beträufeln. Anschließend wird der Milbenfall dokumentiert

15.01.2022 – die letzten Tage waren recht mild, so dass einige Bienen mal nach draußen fliegen. Bei dieser Wetterlage kontrolliere ich die Fluglöcher / Mäusegitter, die mit einigen gestorbenen Bienen blockiert sein können.

23.01.2022 – ich bereite die kommende Saison langsam vor. Rähmchen werden gesäubert und neu gedrahtet. Meinen eigenen Wachskreislauf habe ich dazu genutzt, das gesammelte Wachs in Mittelwände umarbeiten zu lassen. Die fertigen Mittelwände werden jetzt eingelötet. Dabei kalkuliere ich 10-15 neue Rähmchen pro Volk für dieses Jahr.

02.02.2022 – ein Tipp für das Wabenlager: Grundsätzlich nur unbebrütete Waben einlagern, z.B. in einem Zargenturm luftig aber 100 % bienendicht verschlossen. Oben und unten mit Lüftungsgittern. Falls doch mal Wachsmotten auftauchen Schwammtücher mit 60 %iger Essigsäure alle 4-6 Wochen auf die Rähmchenoberträger
Nächster Tipp:
jetzt im Februar ist noch Pflanzzeit. In frostfreien Zeiten können noch wertvolle Insektennährgehölze gepflanzt werden, z.B. Salweide oder Faulbaum u.v.m.

17.02.2022 – Nach und vor dem Sturm kurzer Kontrollgang zu den Bienenvölkern. Alles fest verzurrt und alles noch am Platz. Die Vorbereitung für die neue Saison laufen, 100 Rähmchen bestellt und Mittelwände eingelötet. Die ersten Krokusse und Schneeglöckchen blühen und erhalten die ersten Besuche von den Bienen.

13.03.2022 – heute ist super Frühlingswetter und die Neugierde riesengroß. Habe heute die Beuten geöffnet, Futtervorrat gecheckt und die Böden gesäubert. Alles nur kurz geöffnet, keine langwierigen Arbeiten. Am Flugloch sehe ich fleißige Pollensammlerinnen, die aus der Salweide kommen.

13.03.2022 – heute ist super Frühlingswetter und die Neugierde riesengroß. Habe heute die Beuten geöffnet, Futtervorrat gecheckt und die Böden gesäubert. Alles nur kurz geöffnet, keine langwierigen Arbeiten. Am Flugloch sehe ich fleißige Pollensammlerinnen, die aus der Salweide kommen.

27.03.2022 – die Bienen sind mächtig fleißig, kein Wunder bei diesen Rekordsonnenstunden im März. Teilweise haben die Völker schon viele voll verdeckelte Brutwaben. Kleines Experiment: 1 Bienenvolk hat heute seinen Honigraum erhalten…

02.04.2022 – heute Praxisauftakt mit dem VHS Kurs im Freilichtmuseum….bei 30 cm Neuschnee. Wir haben sogar einzelne Bienen gesehen…

22.04.2022 – die Bienenvölker wachsen mächtig. Die Obsttracht ist voll im Gange. Jetzt werden regelmäßig Drohnenrahmen ausgeschnitten. Ich habe jeweils 2 pro Volk im Einsatz, jeweils an der vorletzten Position.
Das Experiment mit dem frühen Honigraum hat geklappt. Jetzt konnte ich bereits den Zweiten darunter setzen. Mit 50 % Mittelwänden sind die Bienen erstmal beschäftigt.

01.Mai Tag der Arbeit und tatsächlich: Die ersten 2 Schwarmmeldungen, Weiselzellen wo man nur hinsieht. Da habe ich gleich mal 5-Waben Sammelbrutableger gebildet.
Die Honigräume füllen sich weiter bei dem milden Wetter. Sieht gut aus.

 09.05.2022 – Schwärme überall! Die Bienen tragen super Honig ein. Das Wachstum in den Beuten ist enorm. Ein Volk erhielt schon den 3. Honigraum, d.h. jetzt insgesamt 5 Zargen. Jetzt lassen sich super Sammelbrutableger bilden.

Nachwuchsbetreuung: Einige Jungimker haben in den letzten und diesem Jahr Wirtschaftsvölker bekommen und werden von mir in kleinen Whatsapp Gruppen betreut.

21.05.2022 – heute erste Honigernte
40 kg pro Volk, ein super Frühjahr!
Nebenbei noch einen Bienenschwarm im Freilichtmuseum eingefangen, was für ein toller Tag.

23.05.2022 – heute Futtersirup Shopping, aber nur 0,3 to. Gute Vorratshaltung ist das Wichtigste.

Der Sommer in Schweden. Der Blog geht weiter. Das Top Volk hat über 80 kg Honig eingetragen, vor allem Spättracht mit Heide

09.08.22 – wieder zu Hause in Mülheim: Honigräume sind alle komplett leer, die Trachtpflanzen haben wohl bei dem Trockenstress nicht gehonigt.
Egal, schnell einfüttern mit Sirup. Es geht nur abends, die Bienen sind schnell unruhig und mächtig hungrig.

12.08.22 – erster Varroabehandlungsversuch mit FormicPro: Etwas schwierig bei höheren Temperaturen, die Bienen weichen z.T. nach draußen aus. Der Nassenheider Professional funktioniert wie immer reibungslos und gut bienenverträglich mit 60 % ad.us.vet AS, bleibt wohl auch mein Favorit.

21.09.22 – Einfüttern beendet, Varroabehandlung mit Nassenheider Professional durchgeführt und abgeschlossen. Jetzt werden bei den kalten Nächten die Mäusegitter montiert. Dann kann der Herbst kommen.

20.11.22 – Jetzt sind die ersten Nachtfröste, d.h. in 3 Wochen können wir die Bienenvölker mit Oxalsäure behandeln.